Ene, mene, miste! Es rappelt in der Kiste …
Urlaub in der eigenen Stadt? Schlafen in einer Kiste? Wir, zwei Mamas und drei Jungs, haben für einen Ferientag in der Superbude in St.Georg eingecheckt und in einer der coolen Mehrbettbuden übernachtet… Hier gibt es bis zu 8 Schlafplätze für Freunde, Familie & Co. Playstation inklusive !
Von der mehrspurigen Spaldingstraße aus, hätten wir eine sooo nette Location nicht erwartet. Wie oft sind wir hier schon vorbei gerauscht? Durch einen Durchgang landen wir in einem kleinen Innenhof mit chilligen Sitzgelegenheiten, wie Sessel aus Europa-Paletten. Darüber der Spruch „You come a long way, Baby.“ Das stimmt in unserem Fall nicht. Wir Fünf sind Hamburger und wohnen im Schnitt nur 8 Kilometer Luftlinie von der Superbude entfernt. Wir, das sind zwei Freundinnen mit Kids, und zwar Paul (8), Linus (8) und Julius (10). Wir machen mal Ferien in der eigenen Stadt. Freitag gab´s Zeugnisse und Montag ist frei. Halbjahrespause nennt sich das. Wir checken Sonntagabend ein.
„Ahoi!“ werden wir in der Superbude begrüßt. Hier ist einiges im Hamburg-Hafen-Style: Tische und Hocker in der Lobby sind aus fettem Tau und nebenan im Kitchenclub gibt´s statt Stühle Astra-Kisten mit Lederpolster. Zimmer heißen hier auch Bude und in unserem speziellen Fall sogar Superkiste. Wir haben uns nämlich eine der lässigen Mehrbett-Buden ausgesucht, mit Schlafplätzen für bis zu acht Personen. Wir bekommen zwei Chipkarten und eine kleine Erklärung, was es alles hier so zu erleben gibt, von der Turnhalle über Kino bis zum Frühstück.
Dann geht es über den Innenhof auf die andere Seite zum Treppenhaus, die zu den Buden führen. Die Flure sind aus Containerwänden, jede Etage in einer anderen Farbe und die Buden-Nr. ist einfach ganz groß aufgesprüht. Da! 100! Unsere Nummer und auf der Tür ein Schild: SUPERKISTE
„Wow! Echt gemütlich!“ da sind wir uns alle gleich einig. Wand, Decke, Boden, Betten, Tisch und Hocker – einfach alles ist hier aus Spanplatten gebaut. Die Jungs hüpfen über das blaue Patchwork-Sofa aus Jeans und inspizieren die Hochbetten und verhandeln, wer wo schläft. Klar! Alles Jungs schlafen oben und die Mamas eben unten.
Unsere drei wilden Kids ziehen erst einmal los zur Turnhalle. Hier gibt es neben Tischtennis, Kicker und auch ein lustiges Skateboard-Memory. Wir Mamas atmen erst einmal tief durch und stoßen mit Anjola, einer Bio-Brause auf unseren Kurz-Urlaub an. Die Brause steht hier in einem Mini-Kühlschrank mit einem netten Zettel bereit. Besonders gut gefallen uns all die liebevollen und lustigen Details. Mäusefallen halten Flyer und der Pömpel wird hier zum Garderobenhaken.
Meine Freundin Niki will erst einmal die Dusche testen und entdeckt, dass es hier eine Wärmelampe an der Decke gibt – wie gemütlich, wie im Hühnerstall. Unsere Jungs tauchen wieder auf und sind hungrig. Wir setzen uns an die beiden iMacs im Foyer und bestellen Pizza für die Kids und Asia-Food für die Mamas. „Wie cool, heute dürfen wir bestimmt vor dem Fernseher im Zimmer essen, oder?“ fragt Paul. Das gibt´s zuhause nicht…
Nach dem Essen hatten wir eigentlich einen Kinoabend geplant. In der Superbude gibt es einen coolen Raum mit Großleinwand, davor lässige riesigen Jeans-Paletten-Sofas in Reihe und Tischchen aus Waschmaschinen-Trommeln. Aber leider haben wir heute Pech, denn der Projektor ist überhitzt. Also muss Plan B her…
Für die Superkiste gibt´s glücklicherweise eine „Super-Daddel-Kiste“ mit Spielekonsolen, eröffnet uns der nette Typ an der Rezeption. Die Jungs staunen, dass wir tatsächlich eine Playstation im Zimmer haben. In der Kiste sind leider erst die falschen Konsolen. Heute scheint sich aber alles gegen einen nicht pädagogisch wertvollen Abend verschworen zu haben. Vielleicht spielen wir doch Mensch-Ärgere-Dich-Nicht oder Hamburg-Monopoly?
Zum Glück tauchen dann doch noch die passenden Konsolen auf und das „Battle“ kann beginnen. Wir Mamas flüchten vor den Playstation-Gräuschen in den Kitchenclub, sitzen auf Astra-Kisten, schlürfen Cocktails und haben endlich Zeit zum Quatschen…
Die Schlafenszeit wird an den Urlaub angepasst und hier nicht erwähnt. Unsere Jungs liefern sich vor dem Zähneputzen noch eine wilde Kissenschlacht. Ich versuche Fotos zu machen, schaffe es gerade noch mich und die Kamera in Sicherheit zu bringen. Dann schlafen die Jungs wie Murmeltiere in ihrer Holzhöhle und wir Mamas sitzen bei gemütlichem Licht noch auf dem Sofa bei einem Wein. Am nächsten Morgen verschlafen wir beinahe, denn es ist richtig dunkel in der Kiste – wie in einer richtigen Räuberhöhle.
Um 10 Uhr ist Frühstück angesagt. Das Buffet ist echt lecker und vielseitig. Ich bin begeistert vom Milchkaffee aus dem Vollautomaten und vom Chilli-Quark, frischem Salat, Obst und Gemüse. Der Hit bei den Jungs sind die Waffeln, die man sich hier selber backen kann. Der Frühstücksraum ist voll mit Familien, Paaren, einer Gruppe von Hamburg-Besuchern, alles entspannte, nette Leute, mit denen wir auch zum Teil gleich ins Gespräch kommen.
Wir machen noch ein lustiges Abschiedsfoto im Retro-Foto-Automaten, dann wollen die Jungs noch mal ein letztes Mal „Playstation“ spielen. „Wir nutzen unsere Bude bis zum Schluss aus, oder…?“, fragt Paul. Eigentlich wollten wir dann nur schnell auschecken, aber entscheiden uns doch noch für einen letzten Latte Macchiatto in der Lobby. Die Jungs daddeln an den iMacs und drucken lustige Fotos mir riesen Nasen von sich aus und hängen sie zu den dutzenden Fotos, die hinter ihnen an die Wand gepinnt sind. Draußen vor der Tür schneit es.
Aus einem Latte Macchiatto werden drei, als wir uns endlich losreißen können. Es ist einfach sooo chilliig hier! Ganz wunderbar war unser Mini-Urlaub in Hamburg!