Viel mehr als Fußball und Beatles
Liverpool als Städtetrip? Was soll man da machen? Natürlich ein Spiel des FC Liverpools besuchen und auch auf den Spuren der Beatles wandeln, aber es gibt noch so viel mehr zu sehen und zu erleben in der Stadt am Mersey River. Wir waren ein langes Woche vor Ort und zeigen Euch unsere Lieblingsplätze und Aktivitäten.
Einen Städtetrip nach Liverpool haben wohl nicht so viele Familien hier auf dem Zettel. Alle reisen nach London oder vielleicht nach Edinburgh, aber dann ist meist schon Schluss mit dem Besuch in Großbritannien. Dabei gibt es in den sogenannten „Second Cities“, also den touristisch nicht so bekannten und oft nicht so überlaufenen Hauptstädten, soviel zu sehen und zu erleben. Unser Besuch in Liverpool hat das absolut bestätigt und wir waren wirklich total überrascht, was die ehemalige Arbeiterstadt so zu bieten hat. Viele Menschen vor Ort haben uns erzählt, dass sich das Gesicht der Stadt Liverpool in den letzten 10 Jahren wirklich sehr verändert hat, zum Positiven natürlich. So wurden die alten Gebäude der „Albert Docks“ total saniert und mit tollen Museen, Cafés und Restaurant attraktiv gemacht. Es gibt viel neue und besondere Architektur, eine große Museums- und Kunstszene, ein großes Gastronomieangebot und jede Menge Shops und Kaufhäuser fürs Shoppingerlebnis. Vielleicht ist ein Abstecher nach Liverpool auch was für Euch? Hier unsere Tipps:
1. Einmal zur Anfield Road und den FC Liverpool live erleben
Im Stadion des FC Liverpool an der berühmten Anfield Road schlägt das Herz der Stadt. Hier steht eines der berühmtesten Stadien der Welt und jeder Fussballfan wünscht sich hier einmal die ganz besondere Atmosphäre zu spüren. Hier ist das Zuhause des FCLiverpool, einem der erfolgreichsten Fussballvereine der Welt. Bei jedem Heimspiel ertönt hier die sehr bekannte Melodie „You’ll never walk alone“, die wirklich live eine Gänsehaut verursacht und so mancher Fussballfan verlegen in sein Taschentuch weint. Tickets sind natürlich nicht easy zu bekommen und man sollte lange im voraus anfragen und planen. Wir haben ein Heimspiel gegen den FC Arsenal London gesehen und ich war vor allem von der friedlichen Stimmung beeindruckt. Keine Bengalos, keine Hassrufe, keine fiesen Transparente: Alle Fussballfans waren glücklich und entspannt. Es sind viele Kinder unter den Zuschauern und es ist schön zu sehen, dass so ein Fussballspiel nicht unbedingt mit Agression zu tun haben muss. Wer keine Karten ergattert, kann eine Stadiontour buchen. Auch hier gilt: rechtzeitig reservieren. Und Achtung vor dem Fanshop: wer hier erstmal drin ist, vor allem mit Kindern, kommt ohne Trickot oder Maskottchen nicht raus.
2. Auf den Spuren der Beatles wandeln
Zufällig fand in der Woche in der wir in Liverpool waren, die letzte im August, das jährliche Beatles-Festival statt. Da kommen Beatles-Fans aus der ganzen Welt in die Stadt und wandeln auf den Spuren der Kult-Band. Wir sind jetzt nicht die Hardcore-Fans, wollten uns aber trotzdem die wichtigsten Museen und Stationen anschauen. Bei gutem Wetter ist auch eine Beatles-Tour z.B. die Magical Mystery Tour mit dem Doppeldeckerbus eine gute Idee. Der startet wie auch die anderen Sightseeing-Touren an den Albert Docks. Hier findet man auch das Beatles-Museum „The Beatles Story“, in dem die ganze Geschichte der „Fab Four“ erzählt wird. Von der Kindheit bis zum Ende der Band. Ganz besonders toll ist, das die Dokumentation im Orginalton der Beatles durch die Ausstellung führt. Ausserdem sind einige Erfolgsstätten der Beatles im Original nachgebaut. Das macht eine ganz wirklich tolle Atmosphäre und man kann sich gut in diese Zeit rein fühlen.
Oder man fährt auf eigene Faust zur Penny Lane oder macht bei gutem Wetter eine „Fab Four Tour“ mit dem Rad. Diese führt zum Strawberry Field, den Schulen der Beatles, dem Grab von Eleonor Rigby und anderen wichtigen Plätzen der Band.
3. Ausflug zu den Albert Docks
Die ehemaligen Kaispeicher und Warenlager haben sich zum Besucher-Magnet Liverpools entwickelt. Und das zurecht, denn die Umgestaltung der Albert Docks ist ein gutes Beispiel von gelungener Umwandlung historischer Gebäude. Die Albert Docks standen glücklicherweise unter Denkmalschutz und konnten deshalb auch nicht abgerissen werden. Die behutsame Umwandlung bedeutete auch den Start als Touristen-Stadt. Denn heute wie damals haben die Docks eine große Anziehungskraft für Besucher. Toll ist, dass das alte Hafenflair erhalten blieb, aber trotzdem alles neu und schön ist. Es gibt viele nette Cafés und Restaurants, die Tate-Liverpool zeigt moderne Kunst, das Merseyside Maritim Museum erzählt Seefahrtsgeschichten und im Slavery-Museum wird das dunkle Kapitel der Sklaverei beleuchtet. Für Kinder gibt es ein großes, altmodisches Karussell, jede Menge Eis- und Süssigkeitenstände und viel Platz zum Toben.
4. Kunst und Kultur für Familien
Uns hat ja vieles in Liverpool überrascht, aber am allermeisten, dass es so viele schöne, interessante und familienfreundliche Museen gibt. Am besten hat uns das World Museum Liverpool gefallen. Schon von außen ist der Prachtbau eine Wucht und das Museum ist nach einem großen Umbau jetzt fast doppelt so groß wie vorher. Man kann hier gut und gerne einen ganzen Tag verbringen. Besonders für Familien mit Kindern gibt es hier viel zu sehen und zu erleben: ein Megasaurus, der 1842 in Südengland gefunden wurde und Millionen Jahre alte Fossilien gilt es genauso zu entdecken wie eine tolle Ausstellung botanischer und zoologischer Exponate. Für computerbegeisterte Kids gibt es in den verschiedenen und über alle Stockwerke verteilte Ausstellungen. Überall laden Bildschirme zum Surfen und interaktiven Lernen ein. Zum Abschluss sollte man unbedingt einen Abstecher zu Kakao und Kuchen im schönen Museumscafé einplanen, einer ehemaligen Examenshalle der Technischen Hochschule. Und das allerbeste: Der Eintritt ist frei! Toll oder?
Eines der größten Stadtmuseen und ein spektakulärer Neubau ist das „Museum of Liverpool“. Von innen erinnert der Bau ein bisschen an das Guggenheim-Museum in New York durch die gedreht Treppe über drei Geschosse mit Blick nach unten. Das Museum gibt einen umfangreichen Überblick über die Geschichte der Stadt Liverpool und ihrer Bewohner. Spannend sind die Filme über die Entstehung der Beatles und wie sie ihre Stadt weltberühmt gemacht haben. Oder natürlich auch wie die Fussballer des FC Liverpools die Stadt geprägt haben. Dazu finden sich viele Gegenstände wie alte Lederbälle oder Trikots zum anfassen. Für Kinder gibt es im Erdgeschoss mit „Little Liverpool“ eine eigene Erlebniswelt zu sehen oder es kann die Dampflok „Lion“, die 1838 zum ersten Mal Liverpool mit Manchester verband, bewundert werden. Auch hier ist der Eintritt kostenlos!
5. Hop-on-hop off Sightseeing-Tour
Wer wie wir noch nie in Liverpool war, dem kann ich wirklich eine klassische Stadtrundfahrt im hop-on-hop-off Bus empfehlen. Der startet an den Albert Docks und man kann einfach nach Lust und Laune einsteigen. Die Tickets gibt es auch problemlos vor Ort zu kaufen. Man kann zwischen verschiedenen Touren wählen, je nach Zeit und Interesse. Wir haben die normale Tour genommen, die so ca. eine Stunde gedauert hat. Wir fuhren zur Philharmonie und in die Hope-Street, dem schicken Ausgehviertel der Stadt. Hier liegt auch das Hotel in dem der FC Liverpool vor jedem Heimspiel übernachtet. Und auch die beiden großen Kirchen der Stadt sind hier angesiedelt. Es geht durch das ehemalige Arbeiterviertel und zum Mersey River mit Ende an den Docks. Hier steht auch das große Riesenrad Liverpools, dass von überall zu sehen ist. Hier hat man einen sagenhaften Ausblick auf die Stadt und den Mersey. Ein großer Spaß für die ganze Familie und ein tolles Ende des Sightseeing-Programms. Leider nicht ganz günstig.
Zum Thema Transparenz: Diese Reise war keine Pressereise und alles wurde selbst bezahlt (trotzdem Werbung, da Namensnennung und Verlinkung). Wir stellen nur Hotels, Aktivitäten und Regionen vor, die wir für familienfreundlich halten und auch Freunden empfehlen würden.