Der Empfang ist so entspannt wie herzlich. Der livrierte Concierge begrüßt uns mit Namen. An den Zimmerschlüsseln baumeln dicke, dunkelblaue Quasten und ein richtiger Schlüssel. Keine Chipkarte. Willkommen im Kulm! Die alten Holzdielen knarzen, im großen Kamin in der eleganten Halle prasselt ein Feuer und über die ganze Breite bieten die Panoramafenster einen sagenhaften Ausblick auf den verschneiten St. Moritz-See. Mit den stoffbezogenen Wänden und passenden Sofas und Sesseln erinnert die Teehalle eher an ein englisches Luxushotel, als an ein Winterdomizil. Keine Hirschgeweihe, keine Schaffelle, kein Alpenchic. Einfach elegant und trotzdem sehr gemütlich. Wir entdecken eine Familie die vor dem Kamin Karten spielt und in einer anderen Ecke wird gerade zwei kleinen Mädchen vorgelesen. Es sind also tatsächlich Kinder hier. “Es ist uns ganz wichtig, dass sich auch Familien mit Kindern bei uns wohlfühlen”, erklärt uns Frau Zeitler, die Pressefrau, die uns durchs Hotel führt. “Denn wenn die Kids einen tollen Aufenthalt hatten, kommt die Familie auch beim nächsten Mal wieder und das erhoffen wir uns natürlich”, ergänzt sie lachend.
Und dafür wird im Kulm einiges getan. Es gibt ein großes Angebot zur Betreuung und Bespassung der Kinder. Der Kids Club “Marmotta” bietet Kindern von 3 bis 12 Jahren ein individuelles Programm: vom gemeinsamen spielen, basteln und malen, gibt es Kurse wie Back- und Kochkurse, Ostereier auspusten und bemalen für die Kleineren und Sportangebote für die Größeren. Natürlich gibt es im Winter gemeinsame Skikurse, die sogar bis 12 Jahre kostenlos sind. Und auch im Sommer stehen Ausflüge in den Kletterpark, ein Besuch im Märchenwald oder eine geführte Wanderung auf dem Barfußweg auf dem Programm. “In diesem Sommer starten wir auch ein breites Angebot für Teenager. Mit einem Golfkurs mit Platzreife oder Tanzworkshops”. erzählt Frau Zeitler. “Denn in den Ferien sind sehr viele Familien mit Kindern im Kulm und die wollen und sollen ja auch beschäftigt sein”, erklärt sie weiter.
Wir genießen den Spaziergang über den zugefrorenen St. Moritz See, spielen eine Runde Tischtennis und bummeln dann durch den Nobelort. Obwohl ich bis jetzt noch keine Damen im Pelz gesehen habe, spürt man die Noblesse überall. Edle Geschäfte, eine große Dichte an Juweliere und an jeder Ecke Edelkarossen. Trotzdem ist die Atmosphäre angenehm. Wir probieren in der berühmten Konditorei Hanselmann die Engadiner Nusstorte und lassen uns im Café Hauser eine große Portion Spagetti schmecken. Zurück im Kulm Hotel wollen wir uns das Spa und den Pool mal anschauen. Der Anbau ist relativ neu und hat mit dem riesigen Panoramafenster einen sagenhaften Ausblick auf die Bergwelt des Engadins.
Es gibt einen richtigen großen Pool zum schwimmen und einen eigenen kleineren für die Kids zum Toben. Ausserdem kann man draußen in einem dampfenden Whirlpool sitzen und die Aussicht genießen. Im Sommer ist eine größere Rasenfläche für Liegen reserviert. Wir stürzen uns ins Wasser und ziehen einige Bahnen. Die Sonne blinzelt durch die Fenster und wärmt uns die Gesichter. Einige Kinder plantschen im Becken oder relaxen auf den zahlreichen Liegen unter kuschligen Handtüchern. Hier kann man es wirklich aushalten. Später genießen wir noch die traditionelle Teatime in der eleganten Halle mit Erdbeertörtchen und Scones. Und am Abend probieren wir im angrenzenden Restaurant Chesa al Parc ein typisches schweizer Käsefondue. Für Familien ist die Pizzeria im Haus noch eine gute Möglichkeit im Rahmen der Halbpension zu essen. Im Grand Restaurant wird täglich ein 6-gängiges Menü serviert. Ein dunkler Anzug ist hier Pflicht… Also nicht so wirklich für Kinder geeignet. Wenn die Eltern aber dort essen möchten, gibt es die Möglichkeit der Kinderbetreuung mit Abendessen.
Die Tage vergehen wie im Flug mit Ski fahren, spazieren gehen, schwimmen und schlemmen. Immer wieder streifen wir durchs Kulm und entdecken neue Ecken. Wir fühlen uns total wohl und umsorgt im Kulm Hotel. Genau so haben wir uns ein Grandhotel vorgestellt: elegant, gediegen, aber trotzdem gemütlich und auch sehr familienfreundlich. Alle sind auf Kinder eingestellt und lassen das die Gäste auch spüren. Nächstes Mal müssen wir dringend länger bleiben …