Reif für die Insel?
Wenn man den Atlantik von der Bretagne aus weiter Richtung Süden fährt, landet man irgendwann unweigerlich auf der Insel Noirmoutier. Dieser fingerähnliche Landstrich ist seit 1971 durch eine 500m langen Brücke mit dem Festland verbunden und wird alle Inselliebhaber glücklich machen.
Nur bei Ebbe kann man die Insel Noirmoutier über die vier Kilometer langen „Passage du Gois“ ( je nach Gezeiten zweimal pro Tag) erreichen. Seine Überquerung ist auch schon eine Reise für sich, die oft einem Initiationsritus gleicht. Zu beiden Seiten der Chaussee warten bunt gemischt Herzmuscheln und Venusmuscheln auf Sammler. Was will man mehr? Das Fahrrad ist sicher das beste Mittel um alle Facetten der Insel kennenzulernen, denn es gibt mehr als 80 Kilometer Radwege über die Insel. Bei den 50 Kilometer Wanderwege zwischen Duenenmassiven, Salzgärten, Deiche und natürlich endlose Sandstrände werden auch Spaziergänger und Wanderer glücklich sein.
Insgesamt gibt es auf der Insel 25 Hotels, wir sind im Hauptort Noirmoutier (strategisch günstig gelegen, wenn man nur ein paar Tage bleibt) im schmucken Hotel „L’île o château“ abgestiegen. Der Hit ist die zentrale Lage zu Füßen der Burg, ein hauseigener geheizter Pool mit Schwimmaccessoires für Kids und Poolbar , eine gutbestückte Bibliothek mit Büchern und vielen Gesellschaftsspielen und natürlich ein hauseigener Fahrradverleih.
Die Besitzerin hat schließlich selbst zwei Kids und das ist hier auf Schritt und Tritt spürbar. Wir haben uns hier sofort wohlgefühlt und gleich nach unserer Ankunft mal die Insel mit dem Rad vom Hotel aus erkundet. Unsere Tour beginnt an der Mole Jacobsen, vorbei an Salzgärten (aus Noirmoutier stammt das berühmte Fleur de Sel, das sogar exportiert wird) und einem weißen Pferd mittendrin im Naturschutzgebiet. Im office du Tourisme, gleich hinter dem Hotel haben wir uns dann die Pläne mit Fahrradwegen besorgt , alles ist aber ohnehin perfekt beschildert. Am nächsten Tag haben wir dann die ganze Runde gedreht: weiter durch den Bois de La Chaise (schön schattig durch den Pinienwald), vorbei an eleganten Villen bis zum Plage de Dames . Dort haben wir erstmals Rast gemacht und die hübschen weissen Badehütten bewundert . Weiter ging es dann bis zum idyllischen Fischerdorf „le vieil“ mit seinen kleinen Puppenhäuser, wo heute viele Pariser ihr Feriendomizil besitzen! In puncto Strand hat man ohnehin die Qual der Wahl – schließlich sind wir auf einer Insel …
Weiter geht’s dann über Gemüsefelder (hier wird die berühmte Frühkartoffel Bonnotte angebaut) an Salzgärten vorbei wieder zurück ins Ortszentrum. Diese Entdeckungstour ist circa 19 Kilometer lang und das herrliche Eis aus dem Salon „Tutti Frutti“ in der Fußgängerzone Grande Rue ( Hauptstraße des Ortes) hat man sich dann wirklich verdient! Unbedingt probieren sollte man Caramel au beurre salé, denn so schmeckt Noirmoutier!
Wir bedanken uns beim Hotel Île o château für die freundliche Unterstützung dieser Reise.