Oooommm und Namaste auch für Einsteiger!
Die Themen Achtsamkeit und Entschleunigung sind gerade in aller Munde. Eine Auszeit vom Alltag, sich entspannen, sich nur um sich selbst kümmern und vielleicht sogar etwas Neues lernen… Das hört sich gut an oder? Und ob das alles bei einem Yoga-Retreat gelingen kann, habe ich im wunderbaren Fincahotel Son Manera ausprobiert. Nachahmung sehr empfehlenswert!
„Yoga ist kein Wettbewerb. Jeder macht es so wie er kann“
(Motto unserer Yoga-Lehrerin Maybritt)
Yoga boomt. Egal wo, egal wer. Gefühlt machen alle um mich herum Yoga und schwärmen in den höchsten Tönen von Kundalini, Jivamukti und Yin Yoga. Ich verstehe nur Bahnhof und möchte das alles aber sehr gerne mal ausprobieren. Eigentlich fühle ich mich nicht gestresst und suche trotzdem nach einem Ausgleich im oft hektischen Alltag. Um so richtig in das Thema Yoga reinzukommen ist ein Retreat über ein paar Tage der ideale Einstieg für alle, die das zu Hause nicht hinkriegen. Besonders attraktiv ist das natürlich an einem so schönen Ort wie auf Mallorca und das Fincahotel „Son Manera“ scheint genau richtig dafür zu sein. Das charmante Landhaus hat 25 Zimmer und liegt in der Inselmitte mit traumhaftem Weitblick auf das malerische Dorf Montuiri. Umgeben von Feldern, Olivenbäumen und Organgenhainen strahlt die Umgebung schon die totale Ruhe aus und das Auge kann den Blick in die Natur schweifen lassen.
Erst seit zwei Jahren ist die Finca im Besitz der Familie Miko, die es zu diesem Schmuckkästchen um- und ausgebaut hat. Die Besitzer des Reiseveranstalters „Indigourlaub“ aus Linz haben mit viel Herzblut und Enthusiasmus diesen besonderen Ort erschaffen und wir Gäste können das jetzt genießen.
Alles kann, nichts muss beim Yoga-Retreat
Unsere Yogagruppe ist mit 20 Personen relativ groß plus einer weiteren kleinen Gruppe, die „Kreatives Schreiben“ hier ausprobieren werden, das zeitgleich angeboten wird. Saskia die gute Seele des Hauses stellt sich und das kleine Team des Son Manera gleich am ersten Morgen vor. Sie erklärt wie alles abläuft, wie die Essenszeiten sind und dass man sich jederzeit an sie wenden kann. Das Motto hier ist: „Alles kann, nichts muss“, erklärt sie mit ihrem charmanten holländischen Akzent. Das bedeutet jeder Teilnehmer kann bei den jeweiligen Yoga-Stunden mitmachen, man muss aber nicht. „Wer mal einen Ausflug über die Insel machen will oder einfach am Pool bleiben möchte, das ist gar kein Problem“, ergänzt Saskia. Es ist hier eine „freie“ Yoga-Gruppe und also keine Verpflichtung. Das scheint auch für viele Teilnehmer das Buchungsargument gewesen zu sein, sich nicht zu irgendwas zu verpflichten, sondern jeden Tag frei zu entscheiden, was man machen will. Jetzt lernen wir auch Maybritt unsere Yoga-Lehrerin für diese Woche kennen. Sie stellt sich vor, woher sie kommt und wie sie zum Yoga gekommen ist. Sie begrüßt die Gruppe ganz freundlich in tiefstem Schwäbisch und wir sind sofort verliebt in sie. Nicht nur in ihren Dialekt, sondern auch in ihre freundliche, ruhige Art.
Yoga ist für alle geeignet
Erstaunlicherweise – für mich – gehören zu unserer Gruppe auch fünf Männer! Das hätte ich überhaupt nicht erwartet. Keine Ahnung warum. Aber ich dachte so ein Yoga-Retreat machen nur Frauen… Aber auch Männer wollen beweglicher werden und beschäftigen sich mit dem Thema „Achtsamkeit“. „Yoga ist für alle geeignet“, erklärt Maybritt. „Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene, ob alt oder jung, ob Frau oder Mann. Und vor allem ist es kein Wettbewerb und jeder macht die Übungen wie er kann und will“, ergänzt sie. Das nimmt uns doch allen gleich mal die Angst, dass man eventuell als „Beginner“ hier negativ auffällt. Die Gruppe ist wirklich sehr gemischt und vom Alter ist von Anfang 20 bis Ende 60 alles dabei. Ob rüstige Rentnerin, IT-Fachmann, Studentin, Physiotherapeut oder Flugbegleiterin – ein bunter Mix an besonderen Menschen hat sich hier zusammengefunden. Auch die Motivation ein Yoga-Retreat zu buchen ist sehr vielfältig und reicht von „ich will beweglicher werden“ bis zu „sich eine Auszeit nehmen in einer schwierigen Situation“. Alle Teilnehmer sind schon von Anfang an sehr offen und erzählen was sie hierher führt. Bei einigen gibt es lebensverändernde Situationen wie ein Jobwechsel nach langer Zeit in einer Firma oder nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Die meisten Gäste sind alleine hier so wie ich. „Ich möchte Yoga machen und auch nette Leute kennenlernen“, sagt eine Teilnehmerin ganz ehrlich. Und die anderen nicken zustimmend.
Yoga in freier Natur ist gleich doppelt so schön
Wir fallen nach dem ersten Kennenlernen alle müde und erschöpft ins Bett und freuen uns auf den nächsten Morgen. Der beginnt leider mit dem Wecker klingeln um 7.20 Uhr. Erstmal langsam wach werden, dann noch in Ruhe eine Tasse Tee trinken und dann geht’s zur ersten Yogastunde. Auf dem großen Holzdeck mitten auf der Wiese findet die Yogastunde bei schönem Wetter statt. Die Utensilien wie Matte, Gurt, Block und Sitzkissen holen wir uns aus dem Yogaraum im Obergeschoss. Der wird bei schlechterem Wetter genutzt und sieht sehr einladend aus. Bei uns scheint aber glücklicherweise die Sonne und wir wollen natürlich draußen in der freien Natur Yoga machen. Maybritt sitzt schon im Schneidersitz auf der Matte und begrüßt uns herzlich. In ihrem pastellfarbenen Outift sieht für mich wie der Inbegriff einer Yogalehrerin aus: schlank und geschmeidig, mit langen Beinen und einer hippen Yogakette farblich passend um den Hals. Sie beginnt die Einheit mit einer kleinen Meditation. Hier dehnen wir uns erstmal auf, liegen noch entspannt auf der Matte und lauschen ihren Worten. Sie spricht von loslassen und zulassen, von Ängsten die wir alle haben und von Freude und Hoffnung. Wie dankbar wir alle sein können, an so einem schönen Ort an diesem Morgen zu sein und zusammen Yoga zu machen. Dann beginnt das Hatha-Vinyasa-Yoga, dass ist das aktivierende Yoga für den Morgen, damit wir mit Energie in den Tag starten und auch ordentlich ins Schwitzen kommen. Und zwar nicht wie in einer Aerobic-Stunde, sondern durch das Halten der einzelnen Bewegungen. Das tiefe Ziehen im Krieger und das Beugen in den herabschauenden Hund. Ich lerne die ganzen Yoga-Begriffe und schaue immer wieder zu meinem Vordermann oder zu Maybritt was ich machen soll. Das klappt mit der Zeit ganz gut und ich kann mir die verschiedenen Positionen immer besser merken. Die Sonne blinzelt von oben und in dieser herrlichen Umgebung stellt sich die Entspannung am Ende der Stunde tatsächlich ein. Maybritt spricht dabei ganz sanft zu uns und wir genießen das zur Ruhe kommen in der Meditation.
Entspanntes Yin-Yoga am Nachmittag
Nach 90 Minuten ist die erste Einheit des Tages geschafft. Alle sind happy und erleichtert, dass es so gut geklappt hat. Jetzt kurz unter die Dusche und dann wartet schon das leckere Frühstück auf der Terrasse auf uns. Stefan, der Küchenchef und Mann für alles hier im Haus, zaubert die köstlichen Leckereien aus der Küche. Man sitzt zusammen an einem großen Tisch und kommt sofort wieder mit den anderen ins Gespräch. Jeder erzählt wie er die Yoga-Stunde erlebt hat und Maybritt erklärt was sie genau gemacht hat und wie sich das im Laufe der Woche fortsetzen wird. Nach dem Frühstück kann jeder Teilnehmer machen was er möchte. Es gibt einen sehr schönen, großen Pool mit Liegestühlen und ein großes Spa für Beauty-Treatments und Massagen und für schlechtes Wetter sogar ganz neu einen Indoor-Pool und drei Saunen. Oder man spaziert ins kleine Dort Montuiri auf einen Kaffee oder einen Drink. Manche Gäste haben sich auch einen Mietwagen gebucht und erkunden so die Insel. Am Nachmittag finden sich dann alle wieder an der Finca ein, denn um 17 Uhr startet die zweite Yoga-Einheit. „Jetzt machen wir Yin-Yoga“, erklärt Maybritt. „Das ist eine ruhige, eher passive Form des Yogas, das hauptsächlich im Sitzen und im Liegen praktiziert wird.“ Wir liegen im Schatten unter den Olivenbäumen, lauschen Maybritts angenehmer Stimme und kommen total zur Ruhe. Wir dehnen die Faszien, entspannen in der Kindeshaltung und enden mit einem langen „Oooommmm“. Wirklich unglaublich wie es gelingt abzuschalten und sich zu entspannen, da sind wir uns alle einig.
Vegetarisch schlemmen, einen Abstecher ans Meer und gute Gespräche
Während wir noch unsere Matten und Gerätschaften verstauen, hat sich die Küche schon mächtig ins Zeug gelegt und allerlei Köstlichkeiten warten am Buffet. Alle Mahlzeiten sind hier vegetarisch und frisch zubereitet. Es schmeckt sehr lecker und alle langen kräftig zu. Es gibt auch ein kleines Mittagessen mit Suppe und Salat, so dass auch zwischendurch kein Hunger aufkommt. Getränke wie Bier, Wein und Cappuccino werden extra berechnet. Die Abende klingen meist gemütlich am großen Tisch bei guten Gesprächen und einem Glas Rotwein aus. Die Gäste erzählen von ihren Ausflügen zum Strand oder von der Shopping-Tour in Palma. Wir fahren alle zusammen mit einem Taxi-Shuttle (das ist im Preis enthalten) für einen Tag zum Es Trenc Strand und genießen es dort in vollen Zügen. Dank der Vorsaison ist alles noch nicht so voll und man kann es sich kaum vorstellen, wie sich im Sommer hier Handtuch an Handtuch reiht. Der Ablauf im Yoga-Retreat ist immer gleich strukturiert und so vergehen die Tage wie im Flug und die Gruppe wächst richtig zusammen. Alle sind sich einig, dass es eine tolle Erfahrung ist auf diese Art das Yoga mal auszuprobieren. Auch die Fortgeschrittenen Yogis sind sehr zufrieden mit dem Retreat, denn auch sie haben sich weiterentwickelt und etwas Neues dazu gelernt. In dieser schönen Umgebung fällt die Entschleunigung wirklich leicht! Nachahmung unbedingt empfehlenswert.
In Sachen Transparenz: Ganz herzlichen Dank an Indigo Urlaub und dem Son Manera Finca Retreat für die freundliche Unterstützung dieser Reise (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels und Destinationen vor, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden weiterempfehlen würden.