Keine Schranke, kein Portier, kein Eingangsbereich, aber das Navi behauptet strikt „sie haben ihr Ziel erreicht“. Okay. Wir sind in stockdunkler Nacht im Martinhal Family & Beach Resort angekommen. Was wir erkennen können, erstaunt uns erstmal. Hier sieht es aus wie in einem noblen Wohnviertel und nicht wie in einem Resort. Aber die Hotelrezeption finden wir dann doch. Wir werden trotz später Stunde sehr herzlich empfangen und zu „unserem“ Haus gebracht. Und da staunen wir nicht schlecht, wie schön das ist. Vor allem wie großzügig geschnitten. Mit eigenem Kinderbad, Garten und zwei großen Terrassen. Auf dem Tresen der chicen Einbauküche steht auf einem Tablett ein „Welcome-Paket“ fürs Frühstück mit Kaffee, Toast, Cornflakes und Milch bereit. Da ist die Vorfreude auf den Morgen groß und wir sinken müde in die Betten.
Am nächsten Morgen scheint schon die Sonne und erst jetzt können wir wirklich alles in Augenschein nehmen. Das Haus „Bay View“ ist sehr hell und luftig. Die Schlafzimmer und Bäder liegen im Erdgeschoss und Wohnzimmer, Küche und Esszimmer sind im ersten Stock. Mit wunderbarem Ausblick auf die Küste. Der erinnert ein bisschen an Sylt und die Nordsee. Heidekraut, Dünen und davor der Atlantik. Aber erst mal frühstücken. Jetzt freuen wir uns so richtig, dass schon alles für das Frühstück da ist und wir nicht gleich zum Einkaufen starten müssen.
Nordisches Design am südlichsten Zipfel Europas
Das Martinhal Beach Resort des Schweizer Unternehmers Roman Stern, dass hauptsächlich gut situierte Familien zu seinen Gästen zählt, hat hier das Gegenteil des an der West-Algarve typischen Massentourismus geschaffen. Mitten im Naturschutzgebiet liegt es und es ist ein gelungenes Beispiel für „sanfte“ Bauweise. Der Weg dahin war trotzdem mehr als steinig und es dauerte zehn lange Jahre der zähen Verhandlungen, bis der Bürgermeister und die Ministerien von dem Projekt überzeugt werden konnten. Und der Erfolg gibt dem Martinhal Beach Resort recht, denn die neuartige Kombination von Fünf-Sterne-Hotellerie mit Einfamilienhäusern, verschiedenen Villen und Hotel ist wirklich besonders. Je nach Budget und Wünschen kann sich jeder seine ihm entsprechende Unterkunft aussuchen: mit bis zu zehn Zimmern, mit oder ohne eigenen Pool, am Meer, im Garten oder aber im kleinen Hotel mit Doppelzimmern direkt am Strand. Besonders ist hier auch, dass nordisch-kühle Interieur, dass so luftig und frisch wirkt wie eine Meeresbrise. Alle Möbel werden extra für das Martinhal designed und immer mehr Gäste fragen nach, ob sie nicht den Sessel oder das Regal aus dem Ferienhaus kaufen können. Wir brauchen erst mal ein bisschen Zeit um uns im Resort zurecht zu finden. Wir spazieren zum Strand, essen ein Eis am großen Pool direkt am Meer und checken die Sportanlagen aus. Ganz wichtig ist für unseren Sohn der tägliche Termin zum Fussball-Kick und ein Tenniskurs. Für die kleinen Kinder gibt es jede Menge Betreuungsangebot, Spiele-Möglichkeiten und sogar ein Hallenbad bei schlechtem Wetter ist da. Die Teens treffen sich im Freizeitraum mit Tischtennisplatte, Wi-Fi und Billard. Das tolle ist, dass sich hier alle Generationen treffen und trotz Fünf-Sterne-Luxus nie das Gefühl von Steifheit aufkommt.
Cooles Surfcamp am Traumstrand
Als besonderes Highlight steht bei uns das Quicksilver-Surfcamp auf dem Plan. Die „Quicksilver Roxy Surf Tage“ werden von Catarina Sousa, portugiesische und europäische Bodyboard Meisterin geleitet. Und als der VW-Bus im Surfer-Style vorfährt, ein bisschen schmutzig von außen, vollgestopft mit Surfequipment innen und mindestens fünf Brettern auf dem Dach, wächst die Vorfreude. Jetzt geht´s endlich los! Mit uns sind noch vier Leute, davon zwei Kinder, zum Kurs angemeldet. Nachsaison sei Dank. Und schon knattern wir los in Richtung Strand. Wir fahren circa 20 Minuten zum Amado Beach, der liegt malerisch in einer Bucht und die Wellen schlagen mannshoch übereinander. Der Ausblick ist einfach der Knaller! Wir fühlen uns fast als wären wir an einem Strand auf Maui gelandet. Es gibt ein kleines Mini-Restaurant und noch einen Wohnwagen für Getränke. Sonst nur Strand, Dünen und Natur. Wahnsinn! Aber erst heißt es die Bretter vom Parkplatz hinunterschleppen. Dann rein in die engen Neopren-Anzüge. Jeder fühlt sich wie die Wurst in der Pelle, aber ohne Anzug geht es im kalten Atlantikwasser einfach nicht. Nun geht es mit Gymnastik und Aufwärmübungen weiter. Dann lässt uns Catarina am Strand entlang joggen und anschließend zeigt sie uns Trockenübungen auf dem Brett. Ein bisschen wie Yogaverrenkungen. Bei ihr sieht das ganz einfach und geschmeidig aus. Ist es aber dann doch nicht. Als es dann aber endlich aufs Wasser geht, ist es vorbei mit der Zuversicht. Die Wellen sind sehr hoch, das Stehen auf dem Brett scheint unmöglich und das dauernde Paddeln ist mehr als anstrengend. So vergehen die Stunden und erst am Nachmittag klappt es ein- zweimal auf dem Brett stehen zu bleiben und das Gefühl ist unglaublich. Alles tut jetzt weh und wir fürchten uns schon vor dem Muskelkater am nächsten Tag. Danach lockt ein leckeres Sandwich und eine kühle Brause an der coolen Strandbar. Vielen Surfer hängen hier ab und geben dem Ort eine sehr besondere Atmosphäre. Wir verbringen noch einige Tage beim Surf-Camp. Dann noch einen Abstecher nach Sagres und zum Leuchtturm am „Ende der Welt“, ein bisschen bummeln in Lagos und jede Menge Aktivitäten im Martinhal. Ein wunderbares Fleckchen Erde, dass dem Motto „Barefoot luxury“ absolut gerecht wird. Wir kommen wieder. In unser Haus!
Wir bedanken uns beim Martinhal Resort für die freundliche Unterstützung.