Hotel Jungbrunn, Tannheimer Tal

Wir kommen bei strömendem Regen im Tannheimer Tal an. Die Wolken hängen tief und vom Bergpanorama ist nix zu sehen. Wie schade! Da haben wir wohl gerade die Schlechwetterfront erwischt… Da wir ja aber einen Mutter-Tochter-Ausflug ins “Jungbrunn” gebucht haben, ist das Wetter eigentlich egal. So können wir uns ohne schlechtes Gewissen drin aufhalten und uns im Spa mit schwimmen, schwitzen und lesen so richtig entspannen. Man muss ja nicht immer Wandern, Bergsteigen oder Radfahren…
Als erstes bekommen wir eine Führung von Frau Sartori, der Dame die seit 10 Jahren für PR und Marketing zuständig ist. Da das Jungbrunn sehr weitläufig ist, ist ein Rundgang sehr sinnvoll um auch alle Bereiche zu entdecken. Das Hotel entstand eigentlich aus einem Liftcafé plus Terrasse, die an den Skilift dem “Jungbrunn” gebaut waren. Der Senior-Chef Raimund Gutheinz hat das Potential der traumhaften Lage gut erkannt und ein kleines Hotel dazu gebaut. Das war in den 70er Jahren und wurde bis heute immer weiterentwickelt. Zuerst war alles zweckmässig rustikal, aber dann wollten die Gäste auch ein Schwimmbad und ein richtiges Restaurant.

Als der Wellnessboom Anfang der 90er Jahre einsetzte, wurde im Jungbrunn kräftig investiert und so ist seit 2006 ein top Hotel mit allem zipp und zapp in Sachen Spa entstanden. Der Alpine Luxus zieht sich durchs ganze Haus. Es gibt viele Besonderheiten die das Jungbrunn von anderen Berghotels unterscheidet. Im Restaurantbereich findet sich z.B. eine geschwungene Materialwand die zeigt was hier im Hotel verbaut und benutzt wurde. Vom roten Loden bis zu diversen Hölzern und Steinen. Es gibt im Kulinarium gemütliche Sitzecken mit Holz oder stylische schwarze Sessel unter kunstvollen Lüstern mit rundum Blick auf die Panoramaterrasse. Das Frühstück und die Vitaljause sind sehr gesund und lecker am Buffett angerichtet mit wirklich allem was das Herz begehrt. Bei gutem Wetter sitzt man auf der Terrasse und kann die einmalige Aussicht auf das Tannheimer Tal geniessen.

Ein absolutes Highlight ist das “Grill”-Restaurant, das mit seinem Gewölbe aus Kiefern-Hirnholz und den Tierfellen an der Wand ein bisschen an eine Höhle erinnert. Man vermutet das hippe Lokal eher in New York oder London und nicht im versteckten österreichischen Bergdorf! Hier trifft cooles Design auf eine besondere, offene Küche mit sagenhaften gegrillten Steaks und einem speziellen rotierenden Steinbackofen für’s Brotbacken. Man wählt zwischen mehreren Hauptspeisen plus Beilagen aus und alles wird direkt frisch zubereitet. Auch hier kann man bei gutem Wetter auf einer wunderbaren Terrasse sitzen und hat einen tollen Rundumblick auf die Berge.

Das Jungbrunn ist kein Familienhotel im üblichen Sinne, aber natürlich sind Familien hier und auch willkommen. Aber der Fokus liegt eher auf den Gästen, die Sport und Spa kombinieren oder mit älteren Kindern kommen. Es gibt zwar ein kleines Spielzimmer, falls der Nachwuchs doch mitkommen will, aber grelle Maskottchen oder ein richtiges Kinderprogramm sucht man vergeblich. In den Ferienzeiten werden auch einige Aktivitäten für den Nachwuchs angeboten, aber eben nur begrenzt. “Zeit zusammen verbringen, dass ist unser Konzept”, sagt Claudia Sartori. “Vielleicht auch mal nur als Paar, ohne die Kinder”, ergänzt sie.

Ich bin ja diesmal auch “ohne” Anhang unterwegs, sondern nur mit meiner Mama. Endlich mal wieder ausgiebig quatschen, sich verwöhnen lassen, schon vor dem Frühstück schwimmen gehen, lesen mit Blick auf die wolkenverhangen Berge, alle Saunen ausprobieren und in den eiskalten Badeteich springen – einfach herrlich! Das Wellnessprogramm im Jungbrunn ist der Knaller. Besonders gut hat uns die Partner-Pediküre gefallen, die wir auf zwei Stühlen nebeneinander sitzend bei klassischer Musik geniessen. Von Ilona werden wir mit einer tiefenwirksamen Gesichtsbehandlung verwöhnt. Die Maske sieht aus wie Tomatensosse, ist aber eine Skinjexion High Performance, die eine Hautverjüngung ohne Nadeln sein soll. Und die Haut fühlt sich tatsächlich, nach dem die Maske wie eine Gummimasse abgezogen wird, wie ein Baby-Popo an.

Da das Wetter nicht besser wird, genießen wir einfach alles was man im Jungbrunn drinnen so machen kann und wir sind einstimmig der Meinung, dass in so einem schönen Wellness-Hotel eigentlich egal ist, ob es regnet oder nicht. Dann haben wir am letzten Tag doch noch Glück und die Sonne kommt raus. Da sieht das Tannheimer Tal doch gleich ganz anders aus… Herrliches Bergpanorama, der Blick auf das kleine Örtchen und die Kirche. Wir machen uns zu einer kleinen Wanderung auf. Es gibt hier wirklich viele Touren für alle Schwierigkeitsgrade. Vom Hotel kann man sich einen Rucksack für unterwegs packen lassen. Es gibt Mountainbikes zu mieten und sogar mit dem Segway kann man auf den Berg düsen. Wir bevorzugen die “slowmotion”-Version, wandern gemütlich los, bewundern die alten Bauernhäuser und die wunderbare Natur. Erschöpft und glücklich kehren wir zum Jungbrunn zurück. Und es ist wirklich egal, ob Sonne oder Regen, im Jungbrunn ist es drinnen oder draußen ganz einfach herrlich!

In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns beim Hotel Jungbrunn für die Unterstützung dieser Reise (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels vor, die wir selbst getestet haben und auch Freunden empfehlen würden.

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