Südtiroler Besonderheit
Der Campingpark Steiner in Leifers bei Bozen grenzt direkt an einen Apfelgarten. Weitere Pluspunkte sind von Architektur-Studenten entworfenen Holzhäuschen, ein Outdoor- und ein Indoor-Pool, ein gut sortierter Mini-Market, zwei Restaurants und viele lohnende Ausflugsziele in der Umgebung – egal ob Bozen, pittoreske Dörfchen oder schön gelegene Seen. Antoinette Schmelter-Kaiser war vor Ort und hat sich rundum wohlgefühlt.
In den Tälern großflächige Anbaugebiete für Obst, an ihren Seiten hohe Berge mit abwechslungsreichen Routen für Biker und Wanderer oder Pisten für Skifahrer im Winter, dazwischen eingestreut Orte vom pittoresken Dörfchen bis zu lebendigen Städten: Diese Kombination macht Südtirol zu einem beliebten Ganzjahres-Ziel. Viele Gäste sind Wiederholer und entwickeln im Lauf der Zeit ihre persönlichen Vorlieben. Doch selbst, wenn sie regelmäßig kommen, kennen sie noch lange nicht alles. So ging es auch mir: Schon lange stand auf meiner persönlichen Wunschliste ein Aufenthalt zur Zeit der Apfelbaumblüte.
Grundstück am Apfelgarten
Näher dran als im Campingpark Steiner könnten wir bei diesem Naturschauspiel nicht sein. Denn sein Grundstück grenzt direkt an einen Apfelgarten. Vor dem Fenster unserer Unterkunft beginnen lange Apfelbaumreihen, die Anfang April übersät sind mit zarten, weißen, duftenden Blüten. Nicht umsonst gilt Leifers als Apfelstadt, in der über 200 Familien ihr Geld mit Sorten wie Pink Lady, Golden Delicious, Granny Smith, Fuji und Gala verdienen und insgesamt 32.500 Tonnen pro Jahr ernten. Auch unsere Gastgeberfamilie Steiner hat eigene Apfelbäume und Weinreben. Doch Landwirtschaft spielt für sie nur eine kleine Rolle. Ihr Hauptgeschäft ist eine Kombination aus Hotel und Campingplatz. Die Verantwortung dafür teilen sich – unterstützt von den Eltern – zwei Schwestern: Claudia und Petra Pfeifer.
Auf Qualität statt Größe setzen
„Wir sind die 4. Generation“, erzählt Claudia, die Hotelchefin, Restaurantleiterin, Sommelière und Mutter von drei Kindern ist. „Angefangen hat alles mit einem einfachen Buschenschank unseres Urgroßvaters, wo Wein ausgeschenkt wurde. Mitte der 1950er Jahren wurde daraus ein Gasthof mit Fremdenzimmern. Auf den Wiesen unterhalb konnte gezeltet werden.“ Wegen der steigenden Nachfrage habe sich daraus ein Campingplatz mit Zelt- und Stellplätzen sowie Holzhütten entwickelt, den es auf dem gleichen Gelände bis heute gebe. „Wir setzen nicht auf Größe, sondern auf Qualität“, erklärt Claudia. Deshalb haben Gäste nicht nur die Wahl zwischen einem Viersterne-Hotel und einem Campingplatz, der in internationalen Rankings weit oben steht.
Essen und wohnen ganz nach Gusto
Beide teilen sich außerdem einen Outdoor-Pool in einem gepflegten Garten und einen Indoor-Pool in einem stylischen, modernen Bau. Gegessen werden kann ganz nach Gusto im Hotel- oder Campingrestaurant. Zum Einkaufen gibt es einen Mini Market mit hausgemachten Marmeladen, Südtiroler Bergmilch-Produkten, Speck und Wein, frischem Brot und Apfelstrudel. Und auf dem Campingplatz werden nicht nur 180 Plätze für Wohnwagen, Wohnmobile und Zelte, sondern auch zwanzig Bungalows vermietet: einfache Holzhäuschen, drei urige Schlaffässer und sechs unterschiedliche ArchiCabins aus hellem Holz: „Die haben Architektur-Studenten entworfen. Ihre einzige Vorgabe war, ein Dach über dem Kopf zu schaffen“, erzählt Claudia. „Weil sich Familien mit kleinen Kindern ein eigenes Bad wünschten, haben wir dann noch drei sogenannte Cappellas gebaut.“
Kompaktes Zuhause auf Zeit
In einer davon wohnen wir: Draußen gibt es eine kleine Veranda, drinnen eine heimelige Wohnstube mit integrierter Küchenzeile, im Anschluss daran ein Schlafzimmer, einige Stufen höher ein Bad mit Dusche und WC, die steile Stiege hinauf drei Betten für Kinder unter der offenen Schräge, die mit einem Vorhang verschlossen werden kann. All das findet auf 26 Quadratmetern Platz – ein kompaktes, puristisches Zuhause auf Zeit, in dem wir uns auf Anhieb wohlfühlen. Falls wir uns selbst verköstigen wollen, steht das notwendige Equipment in einer Box bereit. Doch wir lassen uns lieber verwöhnen und genießen das Frühstücks-Büffet im Hotel-Restaurant, wo wir reserviert haben. Am ersten Abend gönnen uns dort auch zur Begrüßung eine leckere Pizza.
Ausflug zum See und nach Bozen
Ansonsten essen wir dort, wohin uns unsere Ausflüge führen. Einer geht wenige Kilometer von Leifers entfernt zum Montiggler See. Vom kleinen Örtchen Pfatten, das sich mit verwinkelten Kopfsteinpflaster-Gassen an den Hang schmiegt, schlängelt sich ein schmaler Pfad durch den Wald steil bergauf. Oben führen breitere Forstwege mit moderatem Gefälle hinunter zum Montiggler See, der in einer Mulde liegt. Eigentlich schwebt uns ein Lokal am Ufer zum Mittagessen vor. Aber das Gartenhotel Moser sieht beim Vorbeilaufen so einladend aus, dass wir spontan dort einkehren – und es nicht bereuen. Auf der Terrasse mit Blick zum liebevoll angelegten Garten schlemmen wir frischen Spargel und Eis mit Erdbeeren. Diese Kalorien trainieren wir auf dem Rückweg wieder ab, der am See entlangführt und uns die Begegnung mit einer fußballgroßen Sumpfschildkröte beschert, die sich am Ufer sonnt. Dann geht es erst gemächlich bergauf und schließlich in Serpentinen runter ins Etschtal. Zu blöd, dass wir keine Wanderstöcke zum Knieschonen dabeihaben.
Gutenacht-Gesang vor der ArchiCabin
Umso wohltuender ist auf dem Campingplatz das Schwimmen im Innenpool und Sonnenbaden auf der Dachterrasse zwei Stockwerke darüber. Abends fahren wir eine Viertelstunde mit dem Auto ins nahe Bozen. Alternativ hätten wir den Bus ab Leifers nehmen können, der in der Bozen Card für Gäste inklusive ist. Mit gesichtslosen Industriegebieten und Straßengewirr wirken die Außenbezirke von Bozen nicht sonderlich einladend. Aber vom Altstadt-Charme rund um den Waltherplatz sind wir wieder so angetan, dass wir am nächsten Morgen wiederkommen wollen. Doch für heute geht es nach dem Essen im Gasthaus Fink zurück in unsere ArchiCabin. Meinen Mann zieht es nach drinnen, ich bleibe noch ein bisschen auf der Veranda sitzen. Denn in der Dämmerung schmettert ein kleiner Vogel hoch oben auf einer Zeder melodiöse Lieder, Fledermäuse sausen lautlos durch die Luft und jagen Insekten, es duftet süß nach unbekannten Blüten – einfach zu schön.
Inspiration für mehr Modebewusstsein
Am Samstagvormittag fahren wir erneut nach Bozen. Dieses Mal fühlen wir uns in T-Shirts, Jeans und bequemen Schuhen auf dem Waltherplatz ziemlich underdressed: Um uns herum im Café Walther treffen sich schicke Einheimische auf einen Aperol oder Cappuccino – viele Männer im Anzug, etliche Frauen mit hohen Schuhen. Da können die meisten Touristen nicht mithalten. Als Inspiration für italienisches Modebewusstsein gibt es wenige Schritte weiter reichlich Geschäfte – die schönsten auf beiden Seiten der Laubengasse. Nachdem mein Mann hier beim letzten Einkaufsbummel Hemden bekommen hat, bin ich jetzt mit einer leichten Steppjacke an der Reihe. Es gäbe auch noch hübsche Perlenarmbänder, Wandershorts in meiner Lieblingsfarbe und und und. Aber die hebe ich für den nächsten Bozen-Besuch auf. Südtirol steuern wir sicher bald wieder an.
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns herzlich beim Campingpark Steiner für die Einladung zur Pressereise und bei AHM PR für die tolle Organisation! Wir berichten nur über Hotels und Destinationen, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.