Mit Herz, Charme und Hirschgeweih
Es gibt Orte, in die man sich sofort verliebt. Das Hotel du Pillon ist so ein charmanter Ort. Draußen, Kühe auf grünen Wiesen, idyllische Bergwelt und der Blick auf Les Diablerets. Drinnen, in der guten Stube: Gemütlichkeit mit Kachelofen, Hirschgeweih und so vielen liebevollen Details …
Schon die Anreise nach Les Diablerets ist wie ein Klischee. Mit dem Bähnli, der Panoramabahn, geht es von Aigle aus den Berg hoch und am Fenster ziehen idyllische Berglandschaften mit Chalets, Ziegen, Kühen und dunkle Tannen vorbei. Es wirkt wie in einer Märklin-Modell-Eisenbahn in meiner Kindheit – nur bin ich mitten drin. Die Endstation meiner Bahnfahrt ist Les Diablerets und hier thront oberhalb des idyllischen Örtchens das Hotel du Pillon – auch so ein Schweiz-Klischee. Das historische Haus liegt am Ortsrand an der alten Passtraße de Col de Pillon zwischen alten Chalets und stammt ursprünglich aus dem Jahr 1875 und ist das letzte Grand Hotel aus dieser Zeit. Es wurde mehrmals umgebaut und umgenutzt. So war es in den 50er Jahren sogar eine hauswirtschaftliche Schule für Mädchen mit guter Bildung. Im Jahr 2007 kaufte es Francis Barlier, befreite es vom Staub, baute es wieder zum Hotel um und gab ihm den ursprünglichen Namen Hotel du Pillon wieder. Der ehemalige Pariser Kunsthändler Francis gab ihm aber nicht nur den schönen Namen, sondern ganz viel Herz zurück. Es ist ein Ort zum Anfassen und Wohlfühlen geworden. Ein historisches Haus mit viel Charme, das Geschichten erzählt.
Gemütliche Sessel im Alpen-Look, Hirschgeweihe, Kunst in allen Variationen, Scherenschnitt-Bilder, Steh-Leuchten, außergewöhnliche Möbel und viele charmante Details. Gleich am ersten Abend sitze ich in der guten Stube vor dem Kachelofen beim Apero und würde am liebsten nie wieder aufstehen. Das liegt zum einen am leckeren Wein (Chablais aus der Region), zum anderen aber am herrlich gemütlichen Ambiente. Es gibt so viel Schönes, Lustiges und Uriges zu entdecken. Es ist trotzdem nicht kitschig, sondern einfach ein Gesamt-Kunstwerk – wie ein wunderbares Stück Schweiz. In den Speiseraum nebenan lockt uns dann das Abendessen. Hier, auf der anderen Seite des Kachelofens, ist es nicht minder gemütlich und wir freuen uns auf leckeres Essen an langen Holztischen. „Heute gibt es crazy chicken statt Fondue“, sagt Francis lachend. Er steht selbst in der Küche. Jeden Tag gibt es ein neues Menü, geboten wird ein regionale, vegetarische und asiatische Küche. Das verrückte Chicken mit Gemüse im Asia-Style ist übrigens köstlich, mein absolutes Highlight kommt zum Schluss und zwar eine leckere Zwetschgen-Tarte zum Nachtisch!
Die Zimmer sind auch sehr charmant. Das Bett ist sehr gemütlich im Alpenlook, ein Holz-Waschtisch steht am Fenster mit Gardinen samt aufgestickten Herzen und die Fernbedienung steckt in einem Filz-Pantoffel mit Schweiz-Konterfei an der Wand. Aber vor allem der Ausblick von meinem Balkon, auf eine urige Hütte auf der einen Seite, den Ort Les Diablerets und den Gletscher auf der anderen Seite, ist einfach grandios. Ich schlafe wie ein Murmeltier und werde am nächsten Morgen von den Kuhglocken geweckt. In der Dusche habe ich dann nochmal einen Überraschungsmoment, der Wasserstrahl leuchtet Blau und wechselt dann die Farbe – Starwars lässt grüßen. Ein weiteres sehr lustiges Detail. Das Hotel du Pillon steckt einfach vom Keller bis zum Dach voller Überraschungen. Apropos Dach: hier befindet sich übrigens auch ein gemütlicher Gemeinschaftsraum mit Tischkicker und Billardtisch – perfekt für die Kinder, die im Hotel du Pillon sehr willkommen sind.
Nach einem leckeren Frühstück in der guten Stube geht´s raus in die Natur, Gletscher, Bergseen und Hütten entdecken …