Stadt, Land, Fjord
Egal ob am Wasser, auf einem Boot, im Museum oder im Café – Oslo kann man wunderbar mit Kindern bereisen. Die Mischung zwischen Naturfeeling und coolen, skandinavischem Flair macht den besonderen Mix. Hier unsere fünf Gründe, warum ein City-Trip in die norwegische Hauptstadt allen Familienmitgliedern Spass macht …
Nah am Wasser gebaut
Der Fjord beschert Oslo einen Freizeitwert vom Feinsten. Vor allem entlang der Vergnügungsmeile Aker Brygge mit ihren schicken Cafés, Restaurants und stylischen Wohnblöcken bieten Terrassen, Bänke und Spazierwege immer wieder neues Ausblicke auf glitzerndes Wasser, vorüberfahrende Kreuzfahrtschiffe und einen weiten Himmel mit schnell wechselnden Wolkenformationen.
In der Bucht zwischen dem Vorzeige-Stadtviertel Frogner und der Museumsinsel Bygdøy schließt sich ein Yachthafen an, in dem sich Segelboote unterschiedlichster Größe drängen.
Zu den Sandstränden gleich dahinter geht’s bequem mit dem Bus. Praktisch: Zum öffentlichen Nahverkehr gehören auch Fährschiffe, die regelmäßig die vorgelagerten Inselchen mit ihren bunten Holz-Ferienhäusern zwischen Felsen und Kiefern anlaufen.
Architektur-Avantgarde
Rechts und links vom monumentalen Rathaus, in dem jedes Jahr der Friedensnobelpreis überreicht wird, wird seit einigen Jahren in brandneue Vorzeige-Bauten investiert. Seit 2008 begeistert das futuristische Opernhaus, das vom Architekturbüro Snøhetta wie ein aus dem Wasser ragender Eisberg konzipiert wurde. Besuchermagnet ist das schräge Dach aus weißem, italienischem Marmor, auf dem man herum flanieren und den Ausblick auf Fjord und Stadt genießen kann. Auch von außen ein Hingucker ist das Astrup Fearnley Museum für moderne Kunst. An der Spitze der Landzunge Tjuvholmen gleich neben der Flaniermeile Aker Brygge ist Renzo Piano mit ihm ein filigraner Geniestreich aus Glas und Stahl gelungen, zu dem zwei Gebäude und sogar ein kleiner Kies-Badestrand gehören. Kinder haben hier viel Spaß, auf sieben XXL-Skulpturen internationaler Kunst-Koryphäen herum zu klettern oder einfach nur Steine ins Wasser zu werfen.
Museen en Masse
Ein Abstecher zu den Bildern von Edvard Munch ist ein Muss für Oslo-Besucher. In wechselnden Themen-Ausstellungen, die jeweils um einen Aspekt des Schaffens des norwegischen Malers kreisen, sind sie im Munch-Museum zu sehen. Mehrere Hingucker in unmittelbarer Nachbarschaft hat die Halbinsel Bygdøy zu bieten. Unter freiem Himmel vereint das Norsk Folkemuseum über 150 Gebäude aus ganz Norwegen vom Bauernhof bis zur Stabkirche. Auf eine echte Zeitreise kann man auch in authentisch eingerichteten Stadtwohnungen gehen, die vom 19. Jahrhundert bis in die 70er Jahre mit viel Liebe zum Detail eingerichtet sind. Drei komplette Schiffe, mit denen die Wikinger vor mehr als einem Jahrtausend in See stachen, sind im Vikingskipshuset ausgestellt. Dreißig starke Männer sollen in ihnen bis nach Island gerudert und gesegelt sein – unglaublich, aber wahr.
Nähe zur Natur
Mit der U-Bahn ohne Umsteigen bis in Natur pur? Die Linie 6 macht’s möglich. Von der Endstation Sognsvann aus kann man einmal um den gleichnamigen See herumwandern, an dessen Schilfufern sich gleich der Nadelwald anschließt. Wer feste Schuhe trägt, kann danach weiter bis auf den Gipfel des Vettakollen steigen. Von unten wirkt der 419 Meter hohe Berg sanft und wenig spektakulär. Oben angekommen überzeugt er aber inmitten von Heidelbeersträuchern, Moos und Felsen mit einem Breitwandblick auf Oslo und den Fjord. Ein Gefühl für weitere Höhenflüge gibt’s auf der futuristischen Skisprungschanze Holmenkollen, die man nach dem Abstieg zur U-Bahn-Station Vettakollen mit der Linie 1 leicht erreichen kann. Im Sommer sind Einheimische hier überall als Jogger unterwegs, die trittischer und toptrainiert über schwierigstes Gelände laufen. Im Winter steigen sie auf Langlaufski um, weil in den Wälder rund um die 600.000 Einwohner-Stadt 2.600 Kilometer präparierte Loipen warten.
Offen für Besucher
„Hereinspaziert!“ scheint das Motto Oslos zu sein. Für Führungen ist das Königliche Schloss zwar nur im Sommer geöffnet. Rund ums Jahr gelangt man aber ungehindert bis quasi vor die Haustür von Harald V. und Gattin Sonja, deren Anwesenheit man an einer gehissten Nationalflagge erkennen kann. Sehenswert ist täglich um 13.30 Uhr die Ablösung der Garde, die ansonsten Wache steht oder im Stechschritt herum patrouilliert. Noch mehr Tuchfühlung ist im Vigelandsparken erlaubt. 14 Jahre arbeitete der Steinmetz dieses Namens an 212 kraftstrotzende Skulpturen, die eine 850 Meter lange Achse säumen – darunter ein wütender kleiner Junge, innige Paare und ein Vater, der seine Kinder an Händen und Füßen wegzuschleudern scheint. Bergab Richtung Wasser durchquert man Villenviertel mit Traumhäusern, die sich weder durch hohe Zäune noch dichte Hecken abschotten – weitere Zeichen skandinavische Offenheit.
Text: Antoinette Schmelter de Escobar
Infos: Auf der Internetseite www.visitoslo.com kann man sich auch auf Deutsch informieren. Da Oslo eine teure Stadt ist, empfiehlt sich der Kauf des Oslo-Pass für ein, zwei oder drei Tage, mit dem die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und viele Museums-Besuche umsonst sind. Hotel-Tipp: Zur Thon-Gruppe gehören 15 Häuser in Oslo, 13 davon im Zentrum. Die Kategorien reichen von Budget- über Design- bis zu hin zu Business-Hotels. Über die Suchmaske kann man Datum und Anzahl der Mitreisenden eingeben und bekommt dann eine Liste, wo Zimmer zu welchem Preis buchbar sind www.thonhotels.com. Oder im Design Hotel The Thief absteigen.